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Wie Maurer Manfred Schmidt Hochs und Tiefs erlebte (Südkurier vom  28.07.2023 Stefan Pichler)

Höchenschwand – Er erlernte den Maurerberuf und wagte in wirtschaftlich schwieriger Zeit den Schritt in die Selbstständigkeit: Manfred Schmidt aus Höchenschwand hat vor 50 Jahren die Meisterprüfung bestanden. Jetzt hat ihn die Handwerkskammer dafür mit dem Diamantenen Meisterbrief geehrt. Die Urkunde kam per Post, denn an der Ehrungsfeier in Ettenheim konnte der 82-Jährige nicht teilnehmen.

Nach dem Besuch der Volksschule im Höchenschwander Ortsteil Attlisberg begann Manfred Schmidt im Jahr 1956 bei Ernst Grass in Höchenschwand eine Maurerlehre. Drei Jahre später legte er die Gesellenprüfung ab. Doch damit gab er sich nicht zufrieden. Also entschied sich der Geehrte im Alter von 33 Jahren und nach einigen Berufsjahren, die Meisterschule in Freiburg zu besuchen – am 13. Juli 1973 ging es los.

Als sein Vater 1974 starb, arbeitete der frisch geprüfte Maurermeister in dem kleinen elterlichen Betrieb mit zunächst einem Mitarbeiter weiter. Aber zwei Jahre später fasste er den Entschluss zur Selbstständigkeit: Manfred Schmidt meldete 1976 seinen Maurerbetrieb bei der Handwerkskammer an. Dafür hatte er in seinem Wohnhaus in Attlisberg ein kleines Büro eingerichtet, von dem aus er den jungen Betrieb führte.

Es war eine wirtschaftlich schwierige Zeit, erinnert sich Manfred Schmidt. 1976 habe in Deutschland eine Rezession geherrscht, und die Aufträge von gewerblichen und privaten Bauherren waren gerade rückläufig. Erst in den 1980er-Jahren sei es dann wieder aufwärtsgegangen, erzählt Schmidt. In seinen Betrieb waren zwischenzeitlich die Söhne Michael (Ausbildung 1978), Ulrich (1979) und Thomas (1980) eingestiegen. Mit nunmehr fünf motivierten Mitarbeitern konnte das Bauunternehmen fortan auch größere Aufträge ausführen.

Die Planungen und Zeichnungen für die Bauvorhaben stammten zu der Zeit ausschließlich von Architekturbüros, die auch die Ausschreibungen veranlassten. „Man musste gut kalkulieren, um einen Auftrag zu erhalten“, erinnert sich der geehrte Maurermeister. Denn damals habe es viele Bauunternehmen gegeben – auch im Höchenschwander Ortsteil Frohnschwand gab es ein Konkurrenzunternehmen.

Der Attlisberger Maurermeister konnte sich mit seinem Betrieb behaupten, sein Auftragsbuch wurde immer voller. So konnte Manfred Schmidt auch weitere Mitarbeiter einstellen. Nachdem Sohn Michael 1985 ebenfalls die Meisterschule besucht hatte, habe sich der Aufschwung des Unternehmens weiter verstärkt. In der Folge sei der Wunsch immer stärker geworden, alles aus einer Hand anbieten zu können. Schlüsselfertige Massivbauten lautete das Schlagwort – ab 1988 bot Manfred Schmidt diese Leistung an, die das Unternehmen auch heute noch im Angebot hat. Das stetige Wachstum seines Unternehmens zeigte sich 1992 in einem neuen Wohn- und Bürogebäude mit angeschlossenem Betriebsgebäude im Gewerbegebiet.

Zu dieser Zeit absolvierte Sohn Markus seine Ausbildung zum Bautechniker und Sohn Thomas besuchte die Meisterschule – so bekam das längst etablierte Familienunternehmen ein fachlich hochqualifiziertes Team. Der Schritt in die Selbstständigkeit war ein Wagnis in schwieriger Zeit. Fast 20 Jahre später leitete der Betriebsgründer den Übergang in die nächste Generation ein: Seit Anfang 1994 führte Manfred Schmidt das Unternehmen mit seinen Söhnen als GmbH, bis er sein Lebenswerk im Alter von 65 Jahren im Jahre 2006, 20 Mitarbeiter waren damals beschäftigt, an seinen Sohn Michael übergab, der fortan das Baugeschäft zusammen mit seinem Bruder Markus als Geschäftsführer leitete. Vor allem der Maschinenpark sei in den zurückliegenden fast fünf Jahrzehnten größer und moderner geworden, Arbeiten könnten effektiver ausgeführt werden, sagt Maurermeister Manfred Schmidt. Die Bauausführung im Bauwesen habe sich aber nicht geändert. Schmidt: „Gemauert wird immer noch Stein auf Stein, und die Betondecken werden wie früher gegossen und mit Stahl armiert.“

Die Ehrung

Nach einer Ausbildung kann ein Handwerker die Meisterprüfung ablegen. Das berechtigt ihn, in seinem Beruf einen Betrieb zu führen. Seit 2004 kann er aber auch ohne Meisterbrief den Antrag auf Gründung oder Übernahme eines Unternehmens stellen. Je nachdem, wie lange die Meisterprüfung zurückliegt, erhält der Handwerker den goldenen oder den diamantenen Meisterbrief überreicht.

 

 

   

 

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